Aquascaping
Aquascaping ist Inspiration
Was ist Aquascaping eigentlich?
Im Aquascaping ist - noch mehr als in der Aquaristik allgemein - die Natur die Quelle der Inspiration. Vorgemacht hat das Takashi Amano mit seinen Naturaquarien. Hier orientiert man sich aber nicht so sehr an Unterwasserlandschaften, sondern lässt sich durchaus auch von "normalen" Landschaften über Wasser Ideen geben. Der Name Aquascaping leitet sich vom englischen Begriff „landscape“ („Landschaft“) und dem lateinischen Wort für Wasser, aqua, ab - also buchstäblich handelt es sich hier um Landschaften unter Wasser.
Die Stilformen beim Aquascaping
Hier gibt es sehr unterschiedliche Stilrichtungen, aber alle haben als Vorbilder natürliche Landschaften über Wasser. Aquascaping ist eine von der Natur inspirierte Kunstform bei der Aquarieneinrichtung. Man findet hier Dschungel-Layouts, in denen Aquarienwurzeln kunstfertig zu Urwaldbäumen umgewandelt werden, es gibt aber auch Graslandschaften (Iwagumi genannt), bei denen nur niedrige Bodendecker zum Einsatz kommen und ansonsten das Layout mit unterschiedlich großen Felsen gestaltet wird. Im Iwagumi nimmt man gerne eine ungerade Zahl von Steinen und einen auffällig größeren Hauptstein, um dem Layout optisch Harmonie zu vermitteln. Auch gibt es Waldszenen und Detail-Aquascapes, in denen nur eine moosbewachsene Wurzel in einer Felswand inszeniert wird oder ein bewachsener Baumstumpf, man kann mit Aquariensteinen Berglandschaften gestalten, einen Canyon mit Felsen im Aquarium erschaffen, einen Totholzhaufen, durch den vereinzelt Farne und Moose wachsen, ... der Fantasie sind hier wirklich überhaupt keine Grenzen gesetzt!
Inspirationsquellen
Aquascaper finden ihre Inspiration in der Natur - sie halten bei Wanderungen oder Spaziergängen die Augen offen, sie betrachten aber natürlich auch andere Aquascapes oder Dokus über exotische Landschaften. Aus diesen Impressionen entsteht im Kopf des Aquascapers eine Idee für das Layout. Details sind dabei nicht wirklich wichtig - keiner weiß schließlich, an welchem Original du dich orientiert hast ... die Stimmung jedoch sollte rübergebracht werden.
Das Aquarium - der Scaper's Tank
Speziell für Aquascaper hat Dennerle den schicken Scaper's Tank im Angebot. Dieses Becken bietet im Vergleich zur Höhe eine größere Grundfläche als der Nano Cube, was die Gestaltung deutlich einfacher macht und mehr Raum für Kreativität beim Aquascaping lässt. Den stylischen Scaper's Tank gibt es als Version mit 35 Litern (40 x 32 x 28 cm) und mit einem Fassungsvermögen von 55 Litern (45 x34 x 36 cm). Er ist in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich. Einmal gibt es das Set Nano Scaper's Tank, in dem das Aquarium selbst, eine Abdeckscheibe und eine wärmedämmende Unterlage. Im Komplett-Set Scaper's Tank Basic LED sind zusätzlich auch noch ein passend dimensionierter Filter und eine sehr schicke, minimalistische LED-Beleuchtung enthalten, die auch für anspruchsvolle Pflanzen noch genügend Licht liefert.
Ein kleiner Tipp am Rande - auch für die Garnelenhaltung und ganz besonders für Zwergkrebse eignet sich der Scaper's Tank mit seiner großen Grundfläche richtig gut!
Zubehör - Rückwandfolie
Für den Scaper's Tank ist eine schwarze Rückwandfolie erhältlich, die dank Adhäsion hält, also keinen Kleber braucht. Einfach das Aquarium auf die Frontscheibe legen (bitte auf ein Handtuch oder ähnliches, damit es keine Kratzer gibt), etwas Wasser auf die Rückwand außen aufsprühen und die Folie langsam auflegen. Beim großen Scaper's Tank sind die unteren 3 cm der Rückwand dann nicht mit Folie bedeckt - im eingerichteten Becken sieht man das später nicht mehr.
Bodengrundaufbau
Grundsätzlich verwendet man im Aquascape sehr gerne aktiven Soil für die Pflanzen. Von Dennerle gibt es hier den Scaper's Soil ganz speziell für diese Art bepflanzter Aquarien. Aktiver Soil speichert Nährstoffe und macht das Wasser weicher. Damit können die Pflanzen die Nährstoffe viel besser verwerten. Ein spezieller Bodengrunddünger ist hier nicht mehr notwendig.
Gerne lässt man den Bodengrund nach hinten ansteigen, um im Aquarium für eine schöne Tiefenwirkung zu sorgen. Ein nach hinten ansteigendes Substrat wirkt interessant und räumlich, das Aquarium sieht so viel größer aus. Starke Steigungen können mit der Zeit zu rutschen beginnen und sich dadurch einebnen. Das verhindert man etwas dadurch, dass man die Hänge mit Steinen abstützt und stabilisiert und mit Bodendeckern bepflanzt. Das Wurzelwerk hält das Substrat zusätzlich noch fest.
Natürlich kann man auch in einem Aquascape in unbepflanzten Teilen mit Sand oder mit den tollen Plantahunter Naturkiesen von Dennerle schöne Akzente setzen oder Kontraste schaffen - sowas macht das Layout um vielen natürlicher und auch spannender! Mit grobem Kies oder hellem Sand kann man Wege oder Bachläufe andeuten und dem Aquascape noch mehr Dynamik verleihen.
Einrichtung - Hardscape
Steine und /oder Wurzeln nennt man Hardscape. Sie bilden den Rahmen für ein Aquascape. Diese Materialien sind für das Aquascaping sehr viel wichtiger, sie sind integraler Bestandteil des Gesamtkunstwerks und keineswegs nur ein hübsches Detail wie zum Beispiel im Hollandaquarium, in dem Pflanzen die Hauptrolle spielen und Wurzeln nur eventuell auch noch mit reingelegt werden. Im Aquascaping sind Wurzeln und Steine dagegen superwichtig!
Das Hardscape wird teilweise mit Moos oder Farn bepflanzt. Zum einen sieht das supernatürlich aus, zum anderen kannst du damit eher unschöne Stücke optisch aufwerten und Übergänge verstecken. Wenn die Wurzeln nicht so stabil stehen, kann man sie zum Beispiel mit Steinen abstützen und diese dann mit Mittelgrundpflanzen etwas verstecken.
Einrichtung - Pflanzen
Auch echte Pflanzen dürfen natürlich in einem Aquascape nicht fehlen - hier spielen neben den schon erwähnten Aufsitzerpflanzen wie Farnen, Moosen, Anubias und Bucephalandra auch andere Pflanzen eine wichtige Rolle, die in der restlichen Aquaristik ein Schattendasein führen: Die Bodendecker im Vordergrund sind in einem Aquascape meist sehr wichtig. Vor allem in der Gestaltungsform des Iwagumi werden gar keine anderen Pflanzen eingesetzt! Bodendecker wie das beliebte Glossostigma oder auch Kuba Zwergperlenkraut brauchen eine gute Versorgung mit Licht und Nährstoffen, damit sie schön dicht wachsen und niedrig bleiben. Etwas weniger anspruchsvoll, aber nicht weniger hübsch ist der Kleefarn Marsilea, der auch mit nicht ganz so intensiver Beleuchtung noch sehr gut klarkommt.
Die Bepflanzung lässt man im Aquascape gerne nach hinten ansteigen - hohe Pflanzen im Mittelgrund oder gar im Vordergrund des Aquariums wären ziemlich sinnlos, weil sie den Blick auf die Einrichtung komplett versperren würden, deshalb kommen hoch wachsende Pflanzen nach hinten. Mittelgroß werdende Pflanzen wie Farne, Cryptocorynen, Anubias oder Lagenandra kommen in den Mittelgrund. Sie vertragen meist ein wenig mehr Schatten und können auch noch unter dem Hardscape gut wachsen.
Hohe Stängelpflanzen setzt man dagegen in den Hintergrund, wo sie eine schöne Kulisse für die Naturlandschaft darstellen und sogar wie ein Wald wirken können.
Aquarientechnik - Regelheizer
Die meisten Aquarienpflanzen stammen aus den Tropen und mögen kaltes Wasser nicht sonderlich. Eine Temperatur von 22-25 °C ist ideal.
Passend zu den kleinen Wasservolumina des Scaper's Tanks gibt es von Dennerle einen bruchsicheren, energieeffizienten Regelheizer, der nur 9 mm dick ist und nicht viel Platz braucht. Die dunkle Farbe macht den kleinen Heizer sehr unauffällig, was im Aquascape von Vorteil ist. Der Heizer ist elektronisch gegen Überhitzen und gegen Trockenlaufen geschützt und wird in der EU hergestellt.
Aquarientechnik - Rucksackfilter
Der Nano Eckfilter will so gar nicht zum Layout passen? Verständlich. Für den Scaper's Tank gibt es von Dennerle deshalb den Scaper's Flow, einen Anhängefilter mit verstellbarer Lily Pipe als Filterauslass. Diese blütenförmige Pipe ist nicht nur besonders hübsch, sondern schafft auch eine sehr schön verteilte Strömung. Mit ihr kann man sogar je nach Einstellung an der Wasseroberfläche einen kleinen Strudel erschaffen, der eine eventuell vorhandene Kahmhaut und kleine Schwebeteilchen sehr effektiv entfernt. Für das finale Foto vom Aquascape, mit dem man das fertige Becken präsentiert, wird der Rucksackfilter einfach abgenommen. Das Filtermaterial ist bei diesem Hang On Filter bereits enthalten: Dabei sind ein Vorfilterschwamm, ein Feinfilter Pad und Hochleistungs Biofiltermaterial. So wird das Wasser mechanisch und biologisch gereinigt.
Zubehör - Nano Bio CO2
Pflanzen brauchen Kohlenstoff zum Wachsen, aber herkömmliche CO2-Anlagen findest du für deinen Scaper's Tank dann doch ein wenig überdimensioniert? Du bist Einsteiger ins Aquascaping und möchtest die Sache mit dem CO2 erstmal ausprobieren? Von Dennerle gibt es speziell für diesen Fall das biologisch arbeitende Nano Bio CO2 für Aquarien bis 60 Liter. Es liefert 30 Tage lang gleichmäßig CO2 in feinen Blasen und wird einfach an den Nano Eckfilter angeschlossen. Natürlich kannst du auch die Dennerle Druckgas CO2 Anlagen an deinem Scaper's Tank betreiben, mit allen Vorteilen, die eine solche Anlage bietet.
Layout
Beim Aquascaping arbeitet man gerne mit optischen Schwerpunkten - das heißt, es wird hier nicht wahllos alles irgendwie eingesetzt, sondern die Pflanzen setzt man gerne in kleinen Gruppen oder Büschen, sodass das Auge Ruhepunkte findet. Toll ist es, wenn sich Pflanzengruppen an einer weiteren Stelle in größer oder kleiner wiederholen - wenn man also zum Beispiel links außen einen größeren Busch aus einer Gruppe Rotala gestaltet, bietet es sich an, eher rechts im Aquarium dieselbe Pflanze nochmals zu bringen, dieses Mal aber als etwas kleineren Busch.
Ausnahme: Vordergrundpflanzen kann man auch mischen, zum Beispiel indem man ein bisschen Nadelsimse mit ihren halmartigen Blättchen zwischen die runden Glosso-Blätter setzt - das wirkt viel natürlicher.
Eine schöne Wurzel oder ein großer Stein kann ebenfalls einen tollen optischen Blickpunkt darstellen.
Dabei platziert man diese Hingucker in der Regel nicht direkt in der Mitte des Aquascapes - das sähe sehr unnatürlich aus. Besser und harmonischer wird das Layout, wenn der optische Schwerpunkt ein wenig aus der Mitte heraus nach links oder nach rechts verschoben wird - und zwar entsprechen dem Goldenen Schnitt, der das Aquarium ganz grob in ein Längenverhältnis von 2:1 aufteilt. Beim 45 cm langen Scapers' Tank würdest du dann zum Beispiel deine Solitärpflanze oder deine spektakuläre Wurzel ungefähr 15 cm vom rechten oder linken Rand entfernt platzieren, beim 40 cm langen Scapers' Tank dann entsprechend ungefähr 13 cm - ein paar Zentimeter hin oder her machen hier aber natürlich nix aus!
Pflanzendüngung
In einem Aquascape mit einer starken Beleuchtung (wir erinnern uns - die Vordergrundpflanzen brauchen das!) und mit CO2 brauchen die Pflanzen natürlich auch ordentlich Futter. Nährstofflücken können zu Algenbefall führen, deshalb hat Dennerle speziell für die Scaper ein Düngerkonzept entwickelt. Mit dem Hochleistungsdünger Scapers' Green gibst du deinen Pflanzen auch unter diesen perfekten Wuchsbedingungen genügend Nährstoffe. So haben Algen keine Chance.
Besatz
Im Aquascape spielt der Besatz eher eine untergeordnete Rolle. Durch das hohe Nährstoffangebot sind Zwerggarnelen nicht uneingeschränkt zu empfehlen - Bienengarnelen und Taiwangarnelen mögen zum Beispiel ihr Wasser nicht so stark nährstoffhaltig. Was auf jeden Fall funktioniert, sind Neocaridina Garnelen wie die beliebte Red Fire oder Red Cherry. In größeren Aquascapes kann man durchaus auch Fische halten, deren Ansprüche zu den Bedingungen im Aquascape passen (Weichwasser und nicht zu hohe Temperaturen). Gut sind ein paar Wasserschnecken gegen aufkommenden Algen geeignet, wenn das Aquarium ausreichend Aufwuchs entwickelt hat - Rennschnecken oder Geweihschnecken sind exzellente Algenvertilger.
Pflege
Im Aquascape ist etwas mehr Pflege vonnöten als in "normale" 08/15 Aquarien, weil die Pflanzen hier unter sehr guten Wachstumsbedingungen natürlich auch ordentlich Gas geben. Aber keine Sorge, so ein regelmäßiger Rückschnitt lässt nicht nur die Pflanzen superschön buschig werden, er ist fast meditativ und kann als kleiner Urlaub vom Alltag durchgehen!
Tägliche Arbeiten: Die Tiere (so vorhanden) werden gefüttert und angeschaut, ob sie gesundheitliche Probleme zeigen. Die Pflanzen werden mit Tagesdünger gedüngt, der Filter kontrolliert, ob er problemlos läuft, ebenso die CO2-Versorgung.
Wöchentliche Arbeiten: Wir empfehlen in stark gedüngten Becken einen wöchentlichen Wasserwechsel von ca. 50%. Dafür wird etwa die Hälfte des Aquarienwassers abgelassen und durch Frischwasser ersetzt. Bei dieser Gelegenheit kannst du gleich die Scheiben des Aquariums putzen - auch wenn es nicht so aussieht, als müsstest du das schon machen, setzt sich doch immer ein gewisser Belag hier ab. Wenn man den so richtig sieht, hast du ein Problem und richtig viel Arbeit, von daher - besser, du fährst einmal in der Woche mit dem Dennerle Nano Alginator durch und hast den Stress nicht.
Beim Wasserwechsel kannst du auch gleich noch die Pflanzen schneiden und alte oder vergilbte Blättchen entfernen.
Auch kannst du Moose neu aufbinden und vielleicht sogar den Bodengrund mit der Mulmglocke ein bisschen absaugen - das ist besonders empfehlenswert, wenn du hellere Sandbereiche in deinem Aquascape hast.
Gelegentliche Arbeiten: Wenn der Durchfluss des Filters spürbar nachlässt, solltest du die Filtermedien unter fließendem Wasser gut ausspülen, um Dreck und Mulm zu entfernen.
Mehr ist das nicht - geht eigentlich voll! Nun viel Spaß beim Scapen und beim Umsetzen deiner kreativen Ideen in deiner kleinen Miniaturlandschaft im Glas!
Wir wünschen dir viel Spaß mit deinem neuen Aquarium!
Euer Chris Luckhaup
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